Rund ums Brot

Brot ist ein traditionelles Nahrungsmittel. Es zählt zu den Grundnahrungsmitteln. Das Äussere des Brotes ist die Kruste oder Rinde. Das Innere ist die Krume.
Brot ist ein Genuss.
Brot passt zu allem.
Brot ist eine Delicatesse.

Zusammensetzung

Brot ist ein im Ofen gebackenes Produkt, hergestellt aus einem Teig, der aus Wasser, Hefe, Mehl und Salz besteht,für unsere Brote verwenden wir verschiedene Mehle aus Weizen, Roggen, Ur-dinkel, Vollkorn, sowie
gequetschten Roggen, gequetschten Weizen, Faserino ( microfein gemahlene Kleie ) Haferflocken und Leinsamen , Blaumohn und Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und Sesam. Für all unsere Produkte verwenden wir ausschliesslich Meersalz.
Für verschiedenen Varianten kann auch Gemüse, Kartoffeln, Nüsse und Samen, geröstete Zwiebeln, getrocknete Früchte, Gewürze und vieles mehr dem Teig zugesetzt werden.
Im Frühling zum Beispiel frischen Bärlauch.


Brotsorten


In grossen Teilen Europas ist Brot ein wichtiger Bestandteil der jeweiligen Kultur.

Es gibt verschiedene Arten von Brot , hergestellt mit Hilfe von Sauerteig, vor allem in Deutschland,
Hefe oder mit Backpulver, wodurch es eine lockere Konsistenz bekommt.

Brotsorten werden unter anderem nach dem verwendeten Getreide (z. B. Weizen, Dinkel, oder Roggen), der Mehlart (Auszugsmehl oder Vollkornmehl, fein oder grob gemahlen) bzw. speziellen Zutaten (z. B. Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne) benannt.

Schweiz und Deutschland gelten als die Ländern, in denen die meisten Brotsorten gebacken werden. Rund die Hälfte des gegessenen Brots ist Mischbrot, das aus einer Mischung von Roggen- und Weizenmehl gebacken wird. Allein im deutschen Sprachraum werden über 1000 verschiedene Schwarz-/ Weiss- und Spezialbrotsorten angeboten.



Vollkornbrot


Schwarzbrot


Bauernbrot

Brotsorten in Frankreich

In Frankreich werden traditionell Weizenbrote gegessen. Berühmt sind Baguettes und Croissants als Frühstückgebäcke. Das Brot wird mehrmals täglich gebacken, da Weissbrote wenigerlang frisch bleiben.
Baguette, 250 g, Marktanteil über 50 %
Pain Parisien Flute, 400 g, Marktanteil 20 %
Batard, 250 g, Marktanteil 10 %
Ficelle, 100 g, Marktanteil 5 % Alle Brote sind länglich und mit Schnitten versehen. Typisch ist die grobe, unruhige Porung und der hohe Krustenanteil.


Geschichte

Vor ca. 10.000 Jahren begann der Mensch mit dem systematischen Anbau von Getreide zur eigenen Ernährung. Ursprünglich wurde das Getreide gemahlen und mit Wasser vermengt als Brei gegessen. Später wurde der Brei auf heissen Steinen oder in der Asche als Fladenbrot gebacken. Vermutlich sind gebackene Fladen schon den Nomaden bekannt gewesen. Aus wildem Getreide und anderen Zutaten gekochter Brei wurde auf heissen Steinen getrocknet und war so leichter transportierbar.

Zwei Erfindungen haben das Brotbacken entscheidend verändert: Die eine war der Bau von Backöfen. Auf den Steinen lassen sich nur flache Brote backen. Ein runder Laib muss beim Backen von der Hitze ganz umschlossen sein, damit er gleichmässig durchbacken kann. Die ersten primitiven Öfen bestanden lediglich aus einem Topf, der umgekehrt auf den heissen Stein gestürzt wurde (eine Methode, die heute noch gerne von Pfadfindern am Lagerfeuer praktiziert wird).

Die zweite wichtige Entdeckung, die das Brotbacken grundlegend verändert hat, war die Wirkung von Hefen. Wenn man den ungebackenen Brotteig stehen lässt, sorgen in der Luft vorhandene Hefen für eine Gärung – aus dünnen Teigen wird eine Art vergorenes Getränk( Bier ),( ist der Bäcker gar Erfinder des Gertsensaftes , sprich Bieres ? ) , aus dickeren ein Hefeteig, aus dem sich Brot backen lässt, das lockerer und schmackhafter ist, als das aus ungegorenem Teig.

Da es verschiedene Hefepilze gibt, die sich unterschiedlich verhalten, waren diese Prozesse zunächst sehr vom Zufall abhängig. Der Mensch lernte erst im Laufe der Zeit, dies zu steuern, indem er von dem gut gelungenen gegorenen Teig eine kleine Menge vor dem Backen abnahm und diese dem nächsten Teig wieder zusetzte – die Methode der Sauerteiggärung, die noch heute angewendet wird.

Gesäuertes Brot dürfte nach archäologischen Funden schon vor über 5.000 Jahren bekannt gewesen sein, unter anderem in Ägypten, wo schon damals Brot in grösserem Masse in Bäckereien hergestellt wurde. Die Ägypter hatten in der Antike auch den Beinamen Brotesser. Sie waren es, die als erste Hefe kultivierten und damit die erste Bäckerhefe verwendeten.

Von den Ägyptern wurden auch die Backöfen weiter entwickelt, die ersten waren aus Lehm und ähnelten Bienenkörben. Darin konnte eine sehr hohe Hitze erreicht werden, die die im Teig vorhandene Feuchtigkeit augenblicklich in Dampf verwandelt. So wird das Volumen der Brote stark vergrössert und die Krustenbildung verzögert.

Bereits zwischen 2860 und 1500 vor Christus waren im Land am Nil 30 verschiedene Brotsorten bekannt. Von Ägypten aus gelangten die Kenntnisse des Brotbackens über Griechenland und das Römische Reich nach Europa. Die Römer bauten die ersten grossen Mühlen und waren schon in der Lage, sehr feines Mehl herzustellen. Sie erfanden auch eine Vorrichtung zum Teigkneten: In einem Trog wurden über eine Mechanik grosse Rührhölzer bewegt, indem ein Ochse oder ein Sklave drumherum lief.

Nach den römischen Grundtechniken wurde mit kleinen Veränderungen in ganz Europa bis ins 19. Jahrhundert hinein Brot gebacken. In vielen Dörfern gab es Gemeinschaftsöfen, in denen einmal in der Woche jeder sein Brot backen konnte. Heute noch in einigen Walliser und Bünder Dörfer.

Eine römische Grossbäckerei war schon vor 2000 Jahren in der Lage, 36.000 Kilogramm Brot pro Tag herzustellen. Nach dem Untergang des Römischen Reiches stieg das Weissbrot in den Rang einer Festtags- und Herrenspeise auf. Diese Stellung behielt es in Deutschland bis in die Zeit nach dem Dreissigjährigen Krieg und in Russland sogar bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Für die ärmeren Schichten war nur das dunkle Brot erschwinglich. die Zürcher fuhren mit der Spanisch-Brötli-Bahn nach Baden, nicht nur zum baden sondern eben um diese Spanischen Brötli (Weissbrot) zu kaufen.

Interessant ist auch ein Besuch in einem Brotmuseum, oder einem Bäcker-Museum wie diesem in Benken(SG)

Brot in Notzeiten


In Hungerzeiten wurde das Brot mit Kartoffeln gestreckt, auch Bohnen und Eicheln wurden verwendet.


Kulturgeschichtliche Bedeutung

Während in Europa die grösste Vielfalt an Brotsorten entwickelt wurde, sind in anderen Gegenden der Erde brotähnliche Produkte typischer. In der orientalischen Küche sind Fladenbrote beliebt, in Indien gibt es kleinere Varianten wie Chapati oder Papadam, in Pakistan wird Puri gebacken. Während Brot in Südostasien kaum vorkommt, sind in Nordchina gedämpfte Hefeteigbrötchen, (Mondkuchen zum Chinesischen Neujahr ) gefüllt oder ungefüllt, eine beliebte Beilage. Für Australien ist Damper typisch. Aus Mexiko stammen die Tortillas aus Mais. In Venezuela und Kolumbien die Arepas. In Afrika werden vor allem Fladenbrote aus Maniok, Hirse oder Mais mit Gewürzen gebacken. Aber in Europa und in Nordamerika stellt Brot ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel, insbesondere für die Kohlenhydratzufuhr, dar.

Neben der Bedeutung als Grundnahrungsmittel hat das Brot auch eine grosse symbolische bzw. spirituelle Bedeutung.

Bei vielen Ackerbau treibenden Völkern galt und gilt Brot als heilig. So wurden beim Backen und beim Anschneiden des Brotes bestimmte Rituale vollzogen.

Zu bestimmten religiösen Feierlichkeiten werden traditionelle Brote, zum Beispiel Gebildbrote(Osterbrot), gebacken und verzehrt. Rund um das Brot gibt es noch heute sehr viele Bräuche, die auch oft noch mit dem Glauben an übernatürliche Kräfte verbunden sind. Brot und Salz zum Bezug einer neuen Wohnung oder zur Hochzeit zu schenken, soll Wohlstand sichern. Etliche Sagen berichten von göttlichen Strafen, die umgehend den ereilten, der einen Brotfrevel beging.


Brot in der jüdischen und christlichen Symbolik

Wasser und gemahlenes Weizenkorn, das Element des Feuers und die Arbeit der Menschen, sind zur Herstellung von Brot notwendig. Brot gehört den Reichen wie den Armen. Es verkörpert die Güte der Schöpfung und des Schöpfers, steht aber auch für die Demut des einfachen Lebens. In der jüdischen und christlichen Symbolik spielt es eine grosse Rolle. So ist das jüdische Pessach, bei dem ungesäuertes Brot an den Auszug aus Ägypten erinnert, eines der höchsten Feste. Der Auszug aus Ägypten musste so schnell erfolgen, dass zum Gärenlassen des Brotes keine Zeit blieb. Interessant ist, was für orthodoxe Juden in diesem Zusammenhang Säuern bedeutet: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Dinkel gelten als gesäuert, wenn sie für mindestens 18 Minuten mit Wasser in Berührung gekommen sind – der Zeitraum, in dem frühestens eine Gärung durch in der Luft vorhandene Hefepilze eingesetzt haben könnte.

Christen sprechen im Vaterunser als vierte Bitte "Unser täglich Brot gib uns heute". Christus wird ein Brotwunder, die wundersame Vermehrung von Broten, zugeschrieben. Im Abendmahl der christlichen Liturgie gedenkt man der Kreuzigung Jesu Christi ("Christi Leib für dich gebrochen"). Dabei ist die Hostie, meist in ungesäuerter Form, Teil des Ritus.


Brot und Politik

Politisch hatte die Forderung nach Brot immer grosse Bedeutung. Gab sein Mangel doch immer Anlass für Hungersnöte, Geburtenrückgänge, Auswanderungen und Aufstände:Der Dichter Juvenal prägte die Brot und Zirkus spiele (panemt circens) als Ausdruck seiner Kritik am Volk im Römischen Reich. Mit dieser Methode sollte zeitweilig das Volk trotz politischer Krise ruhig gehalten werden.

Marie Antoinette wird nachgesagt, sie hätte mit Wenn sie kein Brot mehr haben, sollen sie doch Kuchen essen
(S’ils n’ont plus de pain, qu’ils mangent de la brioche) geantwortet, als ihr berichtet wurde, die Armen der Bevölkerung hätten kein Brot zu essen. Tatsächlich stammt dieser Satz aus den „Confessions“ von Jean-Jacques Rousseau und wurde 1782 veröffentlicht, also einige Jahre vor der Revolution niedergeschrieben.

In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde in der schweren Depression der Wahlspruch
Arbeit und Brot verwendet.

Zentrale und zugleich alltägliche Themen etwa in der Politik werden als „Brot-und-Butter-Themen“ bezeichnet. Auch etymologisch lassen sich die Einflüsse der kulturgeschichtlichen Vorstellung von Brot verfolgen. Das Wort „Brot“ kann neben dem Nahrungsmittel auch die Bedeutung von Nahrung ganz allgemein und Lebensunterhalt haben.

Beispielsweise leitet sich das französische Wort copain (Freund, Kumpel, Kamerad) etymologisch vom Akt des Brot-Teilens und gemeinsamen Essens her[3].

Es gibt auch zahlreiche Redewendungen, Wörter und Sprichwörter, die „Brot“ beinhalten.in Lohn und Brot stehen – einer bezahlten Arbeit nachgehen

seine Brötchen verdienen – dito

dess’ Brot ich ess, dess’ Lied ich sing – Abhängigkeit verbietet Widerspruch

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein – Es gibt andere Werte als nur die materiellen

Der Begriff Eigenbrötler leitet sich vom Brot ab, das dieser selbst backt Aufgrund dieser vielfältigen Bedeutung wurde es auch Teil von Namen, z. B.:Brot für die Welt – Entwicklungshilfeorganisation

Brot und Rosen – Titel eines Liedes von 1912, das zum Leitspruch der amerikanischen Frauenbewegung wurde Die Bedeutung vom Brot im bäuerlichen Alltag kann man an vielen Sinnsprüchen, aber auch als Bestandteil von Sagen erkennen.[4]


Aufbewahrung


Am besten eignet sich ein Brotkasten aus Holz, so bleibt Brot länger frisch,
Brot mit der Schnittfläche auf das Schneidebrett auf Holz gestellt.
Die Kruste des Brotes schützt ausreichend vor der Austrocknung und die Schnittfläche bleibt für ein bis zwei Tage frisch.
Ein Küchentuch aus Leinen ums Brot gewickelt schützt ebenfalls.


Rund ums Brot


Mehrere Brotmuseen beschäftigen sich mit dem Thema Brot.

Hilfsaktionen für Entwicklungsländer sind Brot für die Welt und Brot für Brüder.



Trivia

Das harte Endstück des Brotes besitzt keine Bezeichnung, die im ganzen deutschen Sprachraum verbreitet ist, dafür entstanden aber zahlreiche regionale Begriffe, so z. B. Knerzel, Anschnitt, Knust, Mürgel oder Mürgeli, Aheuer, Ortstückel (im Sudetengau) und Bödeli oder Gupf (in der Schweiz), Bugl, Scherzel oder Scherzerl (in Österreich), Riebel, Riebele (in Süddeutschland, besonders Baden-Württemberg), Stützle, Knorzen, Knörzla, Kipf oder auch Kipfla (in Franken), Knäppchen, Knüppchen, Knippchen, Knust, Knüstchen, Krüstchen, Kniesjen, Knäuschen, Knörzchen, Ranft, Ränftl, Knäusperle oder Kanten (in Deutschland). In Tschechien wird dieses Stück pata (Ferse) oder patka („Ferschen“) genannt; natürlich gibt es auch hier regionale Unterschiede. Brotkrümel heissen auch Brosamen (aus dem Mittelhochdeutschen) oder Brösel. Brote erhalten – zumindest regional – Brotetiketten oder Banderolen. Diese werden meist aus Papier, aber auch aus Aluminium oder Oblaten, hergestellt. Etiketten aus Oblaten können mitgegessen werden.

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